Geschichte

Geschichte des NWVA

Der Nordwestdeutsche Verband für Altertumsforschung wurde 1904/1905 gegründet, als das Fach Ur- und Frühgeschichte nur von wenigen Fachleuten repräsentiert wurde. Das Laienelement spielte eine vergleichsweise große Rolle. Die älteste Satzung definiert den Verbandszweck folgendermaßen: „Der Nordwestdeutsche Verband für Altertumsforschung wird gebildet durch wissenschaftliche Vereine und Institute zum Zweck der Förderung und Zusammenfassung der Forschungen über die älteste Kultur und Geschichte Nordwest-Deutschlands, wie es sich in den Römerkriegen sowie bei der sächsischen und fränkischen Eroberung als einheitliches Gebilde darstellt“ (Satzung vom 26. April 1905).

Der Zweckparagraph in der derzeit gültigen Satzung lautet: „Der Verband verfolgt ausschließlich und mittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts ‚Steuerbegünstigte Zwecke’ der Abgabenordnung, und zwar insbesondere durch Förderung der archäologischen Forschung Nordwestdeutschlands in allen ihren Zweigen …“

In der 100jährigen Geschichte gab es erstaunlich seltene Wechsel in den Vorständen. Die Gesamtvorstände haben immer die Hauptlast der Arbeit getragen. Sie setzten dabei ganz unterschiedliche Akzente. Am Anfang stand deutlich das Bemühen, am Hergebrachten festzuhalten, Verwerfungen der Weltkriege nicht zum Gegenstand der Verbandsdiskussion werden zu lassen. Es folgten die Jahre der Ausweitung des Fachs mit allen Erscheinungsformen. Während der gesamten Geschichte des Verbandes ist die Verbundenheit mit dem Schwesternverband und – viel später – mit der Neugründung in den ostdeutschen Bundesländern kennzeichnend. Heute ist der Verband Gründungsmitglied und damit integraler Bestandteil des 2011 auf dem vom NWDV ausgerichteten 7. Deutschen Archäologiekongress in Bremen entstandenen Dachverbandes „Deutscher Verband für Archäologie“.

Die im Nordwestdeutschen Verband repräsentierten archäologischen Fachdisziplinen haben die Kraft zur Selbstorganisation und zum Strukturwandel bewiesen. Dieses lag fast immer an einzelnen Persönlichkeiten, die freilich unterstützt wurden von Forschungseinrichtungen, Denkmalämtern und Museen und der in ihnen liegenden Möglichkeiten.

Auf Grundlage der Zusammenfassung eines Aufsatzes von Hans-Günter Peters und Claus von Carnap-Bornheim (Blickpunkt Archäologie 1, 2013, 11–19)

Literatur zur Geschichte des Verbandes

H.-G. Peters, 100 Jahre Nordwestdeutscher Verband. Archäologisches Nachrichtenblatt 10, 4, 2005, 355–366.

H.-G. Peters/C. v. Carnap-Bornheim, Der Norddeutsche Verband für Altertumsforschung. Blickpunkt Archäologie 1, 2013, 11–19.